Bericht Gemeinderatssitzung 08.10.2020

Zunächst besichtigte das Gremium mit Architekt Herr, Bauleiter Huber (Fa. Fritschle) und Kindergartenleiterin Karin Herbinger-Feeß die Baustelle unseres Kita-Neubaus. Man nahm von dort einen guten Eindruck mit. Die Baustelle kommt gut voran und liegt zeitlich im Plan. Erfreulich ist auch, dass vom Generalunternehmer einige lokale Handwerker mit Aufträgen bedacht wurden. Auch hinsichtlich der Kosten liegen wir im Plan. Es wird unverändert von Gesamtkosten von rund 3,5 Mio. Euro ausgegangen. Und: Je weiter die Baustelle fortschreitet, umso geringer das Risiko von Kostensteigerungen.

Schon seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Gemeinde mit einem Alt- und Totholzkonzept (AuT) für den Gemeindewald. Solche Konzepte setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen. Kern unseres Konzepts ist eine ca. 4,4 Hektar große Waldrefugium im Südwesten des Waldteils „Häuen“. Dieser soll aus der regulären Bewirtschaftung herausgenommen werden. Hierdurch verspricht man sich einen ökologischen Nutzen. Insbesondere für Vögel, Insekten und Pilze. Der Nutzen soll über weitere Trittsteine (v.a. vergleichbare Refugien im Staatswald und kleinere Habitate in anderen Gemeindewäldern sichergestellt werden und sich mehren. Neben dem ökologischen Aspekt spricht die Notwendigkeit von Ausgleichsmaßnahmen für künftige Baugebiete für ein AuT. Denn so kann man ausreichend ökologisches Guthaben generieren. Ein großer Vorteil wurde darin gesehen, dass dabei die Landwirtschaft nicht belastet wird. Das ist bei vielen klassischen Ausgleichsmaßnahmen eben der Fall (z.B. entfallende Flächen für Feldgehölze, eingeschränkte Mähzeiten, weniger Fläche durch Steinriegel usw.). Auch die Kehrseiten des AuT wurden beleuchtet. So werden ggf. durch Baugebiete in der Regel der Landwirtschaft Flächen entzogen und entfällt zugleich durch das AuT forstwirtschaftliche Produktivfläche, wenngleich das nicht die Landwirte betrifft. Unterm Strich sinkt aber durch beide Eingriffe die Produktion, was grundsätzlich andernorts aufgefangen werden muss. Trotz gewisser Nachteile wurde das AuT aber mehrheitlich als der geeignetste Weg gesehen, um künftige anstehende Ausgleichsforderungen zu erfüllen.

Zwei kleineren Baugesuchen wurde das Einvernehmen erteilt: Dem Umbau einer bestehenden Scheune in der Weilerstraße 3/1 und dem Baugesuch der Gemeinde über eine Sandkastenabdeckung nebst Gerätehütte für die neue Kita im Trutteltäle 19.

In zwei Tagesordnungspunkten beschäftigte man sich mit der seit geraumer Zeit angestrebten Schaffung alternativer Bestattungsformen auf dem Friedhof. Für das geplante Urnen-Rasenfeld wurden schwarze Grabplatten (Kantenlänge 40 cm) ausgewählt und sollen bei der Fa. Bäumler in Amstetten beschafft werden. Im südwestlichen Teil des Friedhofs soll das Urnen-Rasenfeld und ein Grabfeld für sog. „verkürzte Erdbestattungen“ angelegt werden. In diesem Zug soll dort der Fußweg verbreitert und neu gemacht werden. Diese Leistungen und ein paar Pflanzungen wurden beschränkt ausgeschrieben. Dabei lagen die Angebotspreise sehr dicht beieinander. Der Auftrag wurde letztlich an die Firma Melzer & Richter aus Ulm zum Angebotspreis von 13.920 € vergeben.

Die Ausarbeitung des Haushalts 2021 wird noch dauern. Trotzdem warf man einen Blick in die Zukunft. Alle in 2021 und danach voraussichtlich/möglicherweise anstehenden Projekte hier zu listen, wäre zu umfangreich. Für 2021 sollen insbesondere für folgende Vorhaben Mittel eingestellt werden, wobei teils noch über das „ob“ und „wie“ der Dinge beraten werden muss: Abschluss der Kita Trutteltäle, zwei Breitbandtrassen (s. unten), Lückenschluss zwischen Baugebiet Steig II über Sinabronner Weg zur Ulmer Straße inkl. Umgestaltung der dortigen Kreuzung und Verbreiterung des Sinabronner Wegs, Unterführung oder Ampelquerung Ölgasse/Umgehungsstraße L 1232, barrierearme Umgestaltung Bushalt Schule mit Lückenschluss im Gehwegnetz von dort zur Straße Trutteltäle.

Nach den aktuellen Förderrichtlinien sind in Weidenstetten mangels ausreichender Versorgung nur zwei Breitbandtrassen förderfähig: Die Anbindung von Schechstetten beginnend vom Ausbauende bei den Aussiedlerhöfen Hinter den Gärten und eine Leitung vom Technikstandort bei der Fußgängerampel in der Ulmer Straße zum Aussiedlerhof Ulmer Straße 2. Da aktuell hohe Förderquoten möglich sind und man möglichst zügig einheitliche Verhältnisse in der Gemeinde schaffen will, fasste man beide Vorhaben ins Auge. Die Verwaltung soll nun die Realisierung voranbringen. Man war sich bei dem Beschluss bewusst, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei diesen Vorhaben nicht ideal ist. Aber außer den vorstehend genannten Aspekten sprechen weitere Argumente für die Vorhaben: In der Ulmer Straße können ggf. einige Haushalte und Gewerbebetriebe entlang der Strecke profitieren. Schechstetten hat bislang eine sehr schlechte Internetversorgung und die oberirdische Telefonleitung ist sehr störanfällig, was gerade in Notfällen ein Risiko darstellt (Alarmierung von Notarzt, Feuerwehr). Letztlich gewinnt eine gute Breitbandversorgung in Coronazeiten schlicht an Bedeutung.

Seitens unseres überörtlichen Wasserversorgers, dem Zweckverband Wasserversorgung Ostalb, laufen Planungen für eine neue Wasserleitung vom Hochbehälter Steighau nach Schechstetten. Denn die beiden aktuellen Wasserleitungen nach Schechstetten sind rund 140 Jahre alt! Ziel ist in 2021 einen Zuschussantrag zu stellen und das Vorhaben 2022 umzusetzen. Ob das so klappt, bleibt abzuwarten. Aus Gemeindesicht stellt sich die Frage, ob man neben der Wasserleitung ein Leerrohr für Breitbandzwecke mitverlegen soll. Das Gremium sprach sich hiergegen aus. Die Kosten belaufen sich selbst bei einer sehr preiswerten Mitverlegung auf über 20.000 € und einen Zuschuss gibt es ggf. nicht. Zudem ist höchst ungewiss, ob und wann ein solches Leerrohr je in ein weiterführendes Glasfasernetze eingebunden werden könnte. Denn im Bereich des Hochbehälters sind keine weiteren Leitungsarbeiten absehbar. Zudem soll die Internetanbindung Schechstettens vorrangig direkt von Weidenstetten aus erfolgen (s. oben). Da bis zur Umsetzung des „Wasserprojekts“ noch einige Zeit vergeht, kann man sich noch umentscheiden falls neue Erkenntnisse eintreten.

Georg Engler, Bürgermeister