Ortschronik 1871 – 1926

 

Weidenstetten

 Angefangen den 15. August 1871

 von Schultheiß Eberhardt

Orts….Kronig

 

             II

                Eigentliche Ortsgeschichte

 

15. August 1871

Herr Pfarrer Giehring ausgezogen hier, mit Frau und zwei Kindern.

 

9. Juni 1872

War hier ein solch großes Gewäßer, dass sich die ältesten Leute nicht errinnern können, dass Eichen mit fortgerißen wurden, Brüken und Straßen desgleichen. In vielen Ställen war das Vieh auch am ertrinken.

(Ulmer Amtsblatt No 134)

 

30. Juni 1872

War hier ein Gewitter mit solchem Sturm verbunden, der viele Bäume entwurzelte, ein Haus einriß und besonders ein Kirchenfenster beschädigte, dass der Schaden aus letzterem auf 118 Gulden belief. Die Dächer wurden im Ort theilweis halb abgedeckt.

(Ulmer Amtsblatt No 177)

 

25. Juli 1872

Vertrag zwischen Weidenstetten und Schechstetten über 50 Gulden. 50 Gulden, welche die Gemeinde Weidenstetten den Schechtstättern alljährlich zu entschädigen hat, für Straßenbau und Unterhalt.

(Gemeinderaths-Protkoll Bd. VI Blatt 204/b)

 

11. Februar 1873

Ankauf des Johannes Botzenhardschen Haus und Scheuer, zum Zweck der Aufführung des Schul- und Rathhaues.

Aufgeld an dem früheren Rathhaus 1450 Gulden. Von dem Abbruch desselben Erlös 340 Gulden.

(Kaufbuch Band XIII Blatt 147/b)

 

28. Februar 1873

Wurde die sogenannte Friedenslinde (jetzt Neubauer Bosch), die jetzt vor David Wörz Haus steht dorthin gesetzt, indem dieselbe zwei Jahr vorher bei Friedensschluß des Französischen Krieg mit Deutschland auf den Platz gestanden, wo das jetzige Schulhaus steht, gegen dem Gemeindebrunnen.

 

11. November 1875

Wurde das jetzige Schul- und Rathhaus eingeweiht. Vor dessen Einweihung that Herr Pfarrer Giehring, im alten Schulhaus am Kirchhof gelegen, das der Bauer Joh. Georg Schäch um 2500 Gulden erkauft, eine Abschiedsrede.

Nach diesem war ein Kirchengottesdienst gehalten, die Schulkinder festlich geschmückt.

Herr Regierungsrath Rampacher und Herr Schulinspektor Ernst von Ulm, wohnten dem Feste auch an. Nach dem Gottesdienst zog man in das neue Schulhaus, da dem Lehrer vom Schultheiß Eberhardt die Schlüßel übergeben wurden.

Nachdem sich die Bürger daselbst versammelt hatten, that Herr Regierungsrath Rampacher eine Rede, und nach diesem Herr Bezirksschulinspektor Ernst. Nach Einsicht des Gebäude von den Herrn hielt man ein Festessen in der Glocke, das mit Toast, von denselben schön gewürzt wurden. Bauführer bei diesem Gebäude war Herr Werkmeister Buchwald von Langenau.

Angefangen wurde im Frühjahr 1874 und wurde selbiges Jahr unter Dach gestellt erst im Jahr 1875 wurde es vollends fertig gemacht und auf Martini nach der Einweihung bezogen.

Das alte Schulhaus gehörte der hiesigen Stiftung, da aber die Gemeinde zum neuen alle Unkosten bestreiten mußte, so wurde es von der Regierung  genehmigt, dass der Erlös vom alten Schulhaus der Gemeinde zufalle, sowie aber auch, das neue als Gemeindeeigenthum betrachtet werden müßen und somit fernere Baulasten der Gemeinde zu falle.

 

18. Juni 1876

Wurde den Abgebrannten in Domerdingen, von hiesiger Gemeinde 235 Mark 80 Pfennig zugesandt. Abgebrannt sind daselbst am Pfingstfest, 28 Familien mit zusammen 50 Gebäude. Es war der
4. Juni Nachmittags.

Nach Altheim wurden den sogenannten Usenbinzen, welchen ein Gemeinschaftlicher Stadel abgebrannt, 23 Mark 70 Pfennig zugesandt.

Vorstehende Summen sind freiwillig eingegangen von den hiesigen Bürger.

(Das Verzeichnis der Gaben ist aufbewahrt in der Registratur.)

 

31. Mai 1882

Ist der Pfarrer Lubrecht hier mit 4 Kindern und Frau ausgezogen.

 

Im Mai 1882

Wurde der See mit einer Mauer von Gunder Steinen eingefaßt, welche schon einige Jahre hergerichtet waren, und wurde das Eiserne Gelinder auch darauf gemacht.

 

16. April 1884

Ist der Bauer Georg Thierer, geboren den 23. Januar 1852 zum Amtsvorsteher mit 64 Stimmen gewählt worden und am 2. Mai deselben Jahres durch Herrn Regierungsrat Rampacher von Ulm in das Amt gesetzt worden.

(Gemeinderat-Protkoll Bd. VII Blatt 144)

 

11./12. April 1888

War ein solch starker Schneefall, dass der Bauschlitten beide Tage geschleift werden mußte.

Überhaupt war der Winter von 1887 auf 1888 so Schneereich, dass sich die Ältesten Leute solcher Schneemassen, sich nicht erinnern konnten, was zur Folge hatte, dass die Flüsse, Donau, Elbe, Rhein, Weichsel, Oder, furchtbare Überschwemmungen anrichteten und sehr viele Menschen und Tiere ertranken und viele Häuser wegschwemmten und der Schaden auf hunderte von Millionen Mark sich belief.

Z.B. Schultheiß Thierer

 

Das Jahr 1893

Das Jahr 1893 war für den Landwirt ein Schlimmes. Der Winter von 1892/93 brachte große Kälte bis zu 28-30 Grad. Der Erdboden gefror infolge dieser enormen Kälte, über 1 Meter tief, was zur folge hatte, dass das Schneewasser im Frühjahr alles von der Erdoberfläche ablief und große Überschwemmungen verursachte und dem Erdboden keine Winterfeuchte zurückließ.

Am 18. März fiel nochmals ein kleiner Schnee und von da an folgten schöne und heise Tage und folgende 3 Monate folgte kein Regen nach. Infolge der langen anhaltenden Dürre, verdorrten die Wiesen und Klee und lieferten blos 1/8 tel Ernte.

Das Winterfeld blieb kurz und das Sommerfeld ging blos zur Hälfte aus dem Boden auf. Es herrschte eine große Futternoht.

Viele Tausente Säcke grünes Laub wurde dem Vieh als Futter verabreicht.

Das Vieh sank im Preise über die Hälfte, und konnte vieles gar nicht mehr verkauft werden.

Es herrschte großer Jammer auf dem Lande.

Möge der liebe Gott ein 1893 nicht wiederholen lassen.

Schultheiß Thierer

(Heu kostete 6 – 8 Mark, Stroh kostete 4 – 5 Mark, Frucht blieb billig, mit Ausnahme, dass Habers (heute Hafer), welcher auf 9 – 10 Mark stieg. Korn kostete 9 – 9 ½ Mark, Rogen 7 – 8  Mark,

Gerste 8 – 9 Mark pro Zentner.

 

Im November 1893 brande die Scheuer deß Conrad Wachter Söldner hier ab. Dieselbe wurde von böswilliger Hand in Brand gestekt. Dieselbe wurde in gleichem Stiehl, wie die abgebrannte wieder aufgebaut.

 

Das Jahr 1896  

War für den Landmann ein schlimmes. Nachdem im Herbst 1895 die Mäusplagen sehr überhand genommen hatten und die Saaten, sowie die Kleefelder und Wiesen sehr beschädigten, folgte das Frühjahr 1896, welche anscheinent Gut zu werden versprach. Der Frühling verlief normal.

Ein gedeihen war weder bei den Früchten noch Klee warzunehmen. Die Heuernte wurde zum thail Stark verregnet. Als die Fruchternde begann wurde das Regenwetter immer ärger.

Winterfrucht wurde zum theil troggen eingeheimst. Der Haber dagegen lag zumeist 3-4 Wochen auf dem Feld, so das Frucht und Stroh sehr nothgelitten  hatte. Das Öhmd wurde auch total verregnet und hatte nur noch einen schlechten Nährwehrt.

Zu allen Unbilden wurde auch noch der Brigate Enzian von zwei Kavallerieregimenter, Rother und gelber Ulane und zwei Infanterie Regimenten 2 ten und 8  …….. (unleserlich), auf dem Felde zwischen Weidenstetten, Altheim, Söglingen und Neenstetten abgehalten.

Die umliegenten Orte hatten 13 Tage Ulanen und zugleich 9 Tage Infanterie von Ende August bis 10. September ein Quartier, was bei dem nassen Jahrgang schwer empfunden wurde, als aber die Quartierentschädigung zur Auszahlung kam, war jeder Bürger herzlich froh an dem Quartiergeld. Jeder möchte und wollte am meisten einnehmen.

Z.B. Schultheiß Thierer

 

Das Jahr 1897

War für den Landmann kein günstiges, nachdem vom Frühjahr an, das Wetter sich sehr Jäh hielt, so dass eine Menge Futter im ersten Schnitt gewachsen war, trat zwischen der Heu und Fruchternd eine Trockenheit ein, so dass die Futterkräuter im Wachstum sehr zurückblieben. Nachdem nun die Winterernde gut eingebracht war, und die Hälfte der Sommerfrucht, fing es zu regnen an.

Am 25. August hagelte es auch noch. Von da an dauerte das Regenwetter, außgenommen einiger Tage, bis Ende September, so dass sehr viel Öhmd und das noch auf dem Feld lagerte Getreide ganz verdorben wurde, was einzelnen Landwirten sehr Schaden brachte.  

Am 1. Oktober, abends nach Neun Uhr brannte die Scheuer des Söldners Joh. Georg Schleicher, mit sämtlicher Frucht und Futter, bis auf den Grund nieder. Die Wirtschaft zum Ochsen schwebte in großer Gefahr. Der Brand wurde von böswilliger Hand gelegt.

Schultheiß Thierer

 

20. Juni 1898

An dem hierneben genannten Datum, Mitternacht halb 1 Uhr, ist in der Scheuer des Bauern Michael Bosch (Hauff) Feuer ausgebrochen, dieselbe war 105 Fuß lang und 45 Fuß breit. War von böswilliger Hand in Brand gesetzt worden. Bosch erhielt von der Gebäudebrandversicherung 9370 Mark. Die abgebrande Scheuer war zu 9400 Mark versichert.

An Stelle der abgebranten Scheuer, wurde noch vor der Ernte, deß gleichen Jahres, die große 145 Fuß lange und 50 Fuß breide, zweistockige Scheuer erbaut.

Der (Name wird nicht wieder gegeben) nahm sich am 3. Februar 1897 das Leben durch erhängen.

Z.B. Schultheiß Thierer

 

8. Januar 1904

Nachdem seit Jahren sich das dringente Bedürfniß zeigte, dass der um den Kirchhof herum liegente Kirchhof, als zu klein erzeigte, wurde seit 6 Jahren von den Aufsichtsbehörden die Neuanlage eines Friedhofs empfohlen. Ein hinzu geeigneter Platz wurde vom Herrn Meditinalrat Jäger aus Ulm, auf der Ackerparzelle 893 bei der Linde, an der Altheimer Straß, dem Bauer Martin Preiß gehörig, erwählt, und hinzu 24 Ar 29 qm  – für 1370 Mark erkauft. Der Platz wurde mit einem Holzzaun eingefriedigt.

Als erster wurde begraben am 16. Juli 1904 Georg Albrecht, ledig, Sohn von Jakob Albrecht, Zimmermann von hier.

Z.B. Schultheiß Thierer

 

1905

Das hiereben genannte Jahr war für die Landwirtschaft kein Günstiges, nachdem das Frühjahr bis Mitte August sehr trocken war, so dass Getreite, sowie Futter sehr an Wachstum zurückgeblieben war, fing es im Anfang September zu Regnen an, so das im Herbst Rüben und Kartoffel, fast nicht eingeheimst werden konnten, hinzu stellt sich auch noch Kälte ein, so dass die Leute fast erfrohren sind. Auch ging noch sehr viel Öehmd zu Grunde.

 

1906

Wie das Jahr 1905 Endete mit Regenwetter, fing auch das Neue Jahr an. Man war sehr besorgt, ob das viele Regenwetter den Getreitearten nicht Schaden bringen würde, – aber die Früchte sind gut ausgefallen, wie seit vielen Jahren nicht. Die Heu und Fruchtende war vom Wetter sehr begünstigt, so dass alles gut unter Dach kam. 

NB

des seit Erbauung des Schul- und Rathauses im Jahr 1874 mit Wasser gefüllte Schulkeller, wurde im Jahr 1906 ausgedohlt, so dass derselbe nun auch vollständig trocken ist, was für das Haus nun auch von großem Wehrt ist.

Z.B. Schultheiß Thierer

 

1906/07

Der Winter von 1906 auf 1907 war ein Strenger.

Ende November fing es zu Schneien an. Der erste Schnee blieb liegen und es schneite fortwährend, so dass der Schnee auf eine Höhe bis zu einem Meter auf ebenem Boden kam, welcher dann volle 4 Monate liegen blieb. Das lange liegen brachte den Wintersaaten großen Schaden. Unter der langen Schneedecke sind die Samen zum theil erstickt, so dass im Frühjahr zimmlich viehl untergeagert werden mußte. Auch gab es unter der tiefen Schneedecke sehr viel Mäuse.

Im Rechnungsjahr 1906/07 wurde eine Viehwaage vor dem Rathhause aufgestellt und zu allgemeinen Benützung angeschaft.

(Siehe Gemeinderatsprottokoll Band VIII Blatt 257)

Schultheißenamt Thierer

 

1908

Im Juli 1908 wurde von den bürgerlichen Collegien die Ochsenwirtschaft hier mit lebenten und toten Inventar samt Gärten zum Verkauf übernommen. Der Kaufpreis betrug 63.500 Mark.

Bei diesem Vertrag wurde mit dem bisherigen Besitzer Kaspar Sailer vereinbart, das was von der Liegenschaft bis zum 30. September 1908 nicht verkauft sei, trete die Gemeinde als Käuferin ein, was bei der Wirtschaft, sowie bei deren 4 Waldparzellen sich verwirklichte. Die Wirtschaft wurde hernach an Balthasar Botzenhardt von hier, um 17.000 Mark verkauft.

Der Wald, zwei Parzellen im Steighau und zwei Parzellen im Scheithau wurden vorerst für die Gemeinde behalten. Neben oben genannten Wald, verblieb der Gemeindekasse noch der Betrag von 2514 Mark.

Z.B. Schultheiß Thierer

 

3. Juni 1909

An dem hiereben genannten Tage, abends um halb 10 Uhr kam ein schwarzes Gewitter von Westen her. Der Blitz schlug, in die am Felde stehente Scheuer, deß Unterbauern Johann Georg Bosch und zindelte, wodurch dieselbe vollständig Abbrand. Eine halbe Stunde zuvor wurden noch 2 Haufen Schafe, 500 Stück in diese Scheuer eingefahren.

Zum Glück waren dieselben im hinteren Teil der Scheuer und konnten deshalb rasch herausgetrieben werden. Im Schafstall gegen die Straße waren 4 Stück Schafe eingesperrt. Dieselben verbrannten.

Z.B. Schultheiß Thierer

 

3. Januar 1910

An dem hiereben genannten Tage, Mittags halb ein Uhr kam die Scheuer des Bauern Christian Seiler von hier, während des Mittagessens in Brand. Jedermann war der Ansicht, dass hier nur Brandstiftung vorliegen könne. Die Dienstmagd (Name wird nicht veröffentlicht), wurde wegen verdacht der Brandstiftung verhaftet, wurde aber wegen Beweismangel nach 14 Tagen entlassen.

 

28. März 1910

An dem hiereben bezeichneten Tage, Ostermontag Nachmittags halb 4 Uhr brach in der Scheuer des Bauern David Mayer Feuer aus und brande ab. Auch bei diesem Brande konnte nur Brandstiftung vorliegen, weshalb der Verdacht sich sofort auf die im ersten Fall betreffenden (Name wird nicht veröffentlicht) lengte.

Nach anfänglichem  Lügen, gestand dieselbe beide Brandstiftungen und wurde im Mai 1910 vom Schwurgericht Ulm mit 2 Jahren Zuchthaus bestraft.

 

September und Oktober 1910

Die an der Kirche anstosende Sakristei wurde vergrößert und in einen Betsaal eingerichtet, nach dem seit Jahren der sogenannte Konfirmantenuntericht im Rathaussaal abgehalten wurde. Was auf die Dauer als unaufhaltbar fortzusetzen war. Es wurde dasselbe von dem derzeitigen Pfarrer Jütsch dieser ihm dem Kirchengemeinderat zur Genehmigung unterbreitet, von welchem der Bau genehmigt wurde. Die Baukosten haben 2000 Mark betragen.

Das Jahr 1910 war für den Landmann ein schlimmes. Vom Frühjahr bis Herbst regnete es jede Woche, drei bis 4vier Tag. Futter ist nicht gewachsen, doch konnte dasselbe fast nicht eingeheimst werden. Zu allem Regenwetter gab es eine ungeheure Menge Mäuse, welche die Saaten und Klee vernichteten. Auch wurde an Waldungen in jungen Schlägen, Schaden verursacht.

Schultheißenamt Thierer

 

10. Mai 1925

wurde der verheiratete Schreinermeister Paul Hummel, geboren am 25. August 1894 zum Ortsvorseher gewählt und am 15.6.1925 durch Herr Oberamtmann Beutel im Beisein des Verwaltungsaktuars Mayer in sein Amt eingesetzt.

(Gemeindeprotokoll Band X)

 

Volkszählung am 16.5.1925   

 

Erstellung des Krieger Ehrenhains

Der Veteran & Kriegerverein Weidenstetten, erstellte im Jahre 1924, für die im Weltkrieg 1914-1918 gefallenen Helden – 37 Weidenstetter Bürger und Bürgersöhne, am nordöstlichen Waldrand des Jungfraubühl einen Ehrenhain.

37 Linden stehen in Form eines Eisernen Kreuzes, um einen aus Findlingsteinen aufgebauten Obelisk, welcher an 4 Rotdornbäumen umgeben, auf der Vorderseite eine Broncetafel mit den 37 gefallenen Heldennamen enthält.

Um den Ehrenhain selbst läuft ein lebender Zaun in der oben beschriebenen Form von Thuja, um diesen wieder ein lebender Zaun in einem Quadrat mit je 45 Meter Seitenlänge aus Fichten, welche beiden wie Mauernspalier geschnitten werden sollten.

Bei der Denkmalsweihe übergab der Vorstand Joh. Georg Thierer Schulzenbauer hier, das Denkmal in Schutz der Gemeinde in Weidenstetten. Schultheiß Thierer übernahm das Denkmal, ebenso die Modelltafel des Denkmals, welche im Rathaus angebracht worden ist, und versprach, dass die Gemeinde das zu dauerndem Andenken geschaffen und der Nachwelt von großen Taten unserer gefallenen Helden erzählende Werk, stets in Schutz und Pflege der Gemeinde erhalten werde.

Unseren Helden zur Ehr
der Nachwelt zur Lehr.

 

 1924

Im Winter 1924 bildete sich in Weidenstetten eine Volksbühne, also Theaterverein, welcher erstmals auf einer großen Bühne „Wallensteins Lager“ mehreremals aufführte.

Bei der Denkmalsweihe des Kriegerehrenhains wurde auf einer großen Freilichtbühne, unterhalb des Ehrenhains, beim Keller „Körners Tod“ gegeben, welches Trauerspiel 8 Tage später in Sonderbuch/Blaubeuren dem dortigen Krieger und Schützenverein, auch von der Volksbühne Weidenstetten aufgeführt wurde. Leiter der Vereins Herrn Hauptlehrer Stoll in Weidenstetten.

 

30. Juli 1925

An diesem Tag ging Mittags 2 Uhr bis 2.15 Uhr auf der Teilmarkung zwischen Weidenstetten Steighau und Schönholz von Sinabronn her ein schweres Gewitter mit Hagelschlag über 1.150 Hektar, welches mit Sommerfrucht bebaut war. Der Schaden wurde an 15  -80 % festgestellt und die meisten Landwirte halbwegs entschädigt, da fast sämtliche gegen Hagelschlag versichert waren.

 

 17. August 1926

An diesem Tag gingen 2 Gewitter mit Hagelschlag, mittags 4.45 Uhr über unsere Markung und zwar von Norden nach Süden und Südwesten nach Nordwesten, so dass 2 Gewitter über Weidenstetten zusammen trafen, und das ganze Sommerfeld von Schechstetten bis an die Altheimer und Neenstetter Grenze verhagelten ca. 200 Hektar.

Der Schaden war 15 – 75% , im Durchschnitt 40%. Da die meisten Landwirte versichert waren, wurden dieselben halbwegs zu ihrer Zufriedenheit entschädigt.