Bericht Gemeinderatssitzung 15.12.2022

In der letzten Ratssitzung des Jahres standen nochmals einige wichtige Themen auf der Tagesordnung. Zunächst ging es um den von einem externen Fachmann erstellten Entwurf zum Feuerwehrbedarfsplan. Der Gutachter attestiert unserer Feuerwehr dabei einen prima Ausbildungsstand und auch die Mannschaftsstärke ist sehr gut. Insofern ist die Gemeinde gut aufgestellt, wofür dem Anwesenden Kommandanten Emanuel Engel und seinem Vize, Christoph Miller, stellvertretend für die gesamte Wehr sehr gedankt wurde. Denn ohne engagierte Wehrmänner wäre das nicht so. Handlungsbedarf sieht der Gutachter bei den Fahrzeugen. Unser jetziges Fahrzeug ist 18 Jahre alt. Wenn es normal läuft, sollte es noch einige Jahre einsatzfähig sein. Der Gutachter sieht grob für 2029 eine Neubeschaffung vor. Dann soll nach seiner Vorstellung aber ein Rettungssatz (v.a. Spreizer und Schere) ins Fahrzeug integriert werden. Begründung: Bei Unfällen kann mit der vorhandenen Ausrüstung bei eingeklemmten Personen schlecht geholfen werden und muss auf Hilfe der Langenauer Stützpunktwehr gewartet werden. Die Anrückezeiten sind aufgrund der großen Entfernung grenzwertig. Da Weidenstetten für einige Orte mit vergleichbarer Problematik relativ zentral liegt, erscheint es als Standort für einen Rettungssatz sinnvoll. Zumal man aus Weidenstetten in alle Richtungen über die Landestraßen gut wegkommt und zugleich diese Straßen das höchste Risiko für Unfälle bergen. Das Gremium zeigte sich für die Anregung aufgeschlossen.

Im Weiteren empfiehlt der Gutachter die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens (MTW). So ein Fahrzeug ist bei Wehren unserer Größe faktisch inzwischen üblich. Es dient u.a. um bei Einsätzen zusätzliche Hilfskräfte nachzuführen und für Fahrten mit der Jugendfeuerwehr, zu Lehrgängen, Veranstaltungen. Die Feuerwehrvertreter erläuterten noch einige weitere Verwendungsmöglichkeiten wie Einrichtung einer Leitstelle, schnelleres Vorausfahrzeug, Beladung mit Hilfsmitteln die im Großfahrzeug keinen Platz mehr haben). Der Gutachter legt eine zeitnahe Anschaffung nahe. Die Kosten dürften sich für ein Neufahrzeug je nach Ausführung auf grob 50 – 100.000 € belaufen. Die Unterbringung des Fahrzeugs könnte ggf. im alten Feuerwehrhaus erfolgen, das ggf. etwas hierauf eingerichtet werden müsste. Im Gremium wurden die Vorteile gesehen und bestand große Aufgeschlossenheit für diese Anschaffung. Man einigte sich auf eine Projektgruppe aus Feuerwehrvertretern, Gemeinderäten und Bürgermeister, die die Beschaffung eines MTW voranbringen soll. Dabei soll ergebnisoffen vorgegangen werden, d.h. beispielsweise ist sowohl der Kauf eines Gebraucht- als auch eines Neufahrzeugs möglich. In der Projektgruppe soll auch geklärt werden, ob in das MTW sinnvoll ein Rettungssatz integriert und später auf ein neues Großfahrzeug verlagert werden kann. Dann träte der Nutzen des Rettungssatzes früher ein.

Zwei Baugesuche standen zur Beratung und wurde jeweils einstimmig das Einvernehmen erteilt: „Anbau einer weiteren Wohneinheit mit Carport zzgl. Umbau/Sanierung des bestehenden Wohnhauses mit Neubau eines Technikraums und eines Carports sowie Umnutzung einer Wohneinheit zu einer Gewerbeeinheit in der Weilerstraße 4, Schechstetten“ und „Erweiterung und Sanierung Grundschule in Weidenstetten“ (Dorfwiesen 1). Damit ist die Planung für die schulische Infrastruktur der fünf Mitgliedsgemeinden der Verbandsgrundschule einen wichtigen Schritt weiter. Die bauliche Umsetzung dürfte 2023 beginnen und sich vermutlich bis ins Jahr 2026 hinziehen. Für Interessierte liegt das Baugesuch einige Tage im Rathausflur zur Einsicht aus.

Seit geraumer Zeit beschäftigen sich Gemeinde bzw. potenzielle Investoren mit dem Thema Aufbau eines Nahwärmenetzes. Eine Voruntersuchung zur Wirtschaftlichkeit und anderen Aspekten wie Straßenbeleuchtung, Mobilität – ein sog. Integriertes Quartierskonzept – wurde beauftragt. Die Ausarbeitung liegt inzwischen vor und wurde kurz umrissen. Im Ergebnis dürfte sich ein Nahwärmenetz im Ort wirtschaftlich betreiben lassen. Sinnvollerweise sollten zunächst einige größere, einigermaßen benachbarte Abnehmer angeschlossen werden und danach könnte das Netz sukzessive wachsen. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen (Energiekrise) stand das auch so zu erwarten. Mit der Konzeption ist ein wichtiger Schritt für das Ziel Nahwärmenetz getan. Insbesondere ist damit die Tür für eine Bezuschussung des Ausbaus geöffnet. In erster Linie liegt es nun am potenziellen Netzbetreiber ob, wie und wann es weitergeht. Für interessierte wird das Konzept auf der Homepage eingestellt.

Die örtliche Firma Möbel-Stadel spendete dankenswerterweise für die Ausstattung von Flüchtlingswohnungen eine Küchenzeile und ein Bett. Jeweils inkl. Montage! Einstimmig wurde die Sachspende dankend angenommen.

Für die 2023 anstehende Bürgermeisterwahl wurde die Besetzung des Gemeindewahlausschusses festgelegt. Außerdem wurde der Text der Stellenausschreibung festgezurrt. Die Ausschreibung soll ausgangs Januar 2023 erfolgen. Und zwar im Mitteilungsblatt, auf der Homepage und im Staatsanzeiger was dem üblichen Prozedere entspricht.

Wasserversorgung: Die Gemeinde bezieht ihr Wasser vom Zweckverband Wasserversorgung Ostalb zu dem sich 18 Kommunen zusammengeschlossen haben. Der Transport des Wassers von den Tallagen in Bolheim, Eybach und Bad Überkingen auf die Alb ist sehr stromintensiv. Leider liefen zuletzt Stromlieferverträge des Verbands aus und mussten neu vergeben werden. In Zeiten einer Energiekrise wirkt sich die Preissteigerung massiv auf den Wasserpreis aus. Dies und einige andere Kostensteigerungen führen ab 2023 zu einem deutlich höheren Bereitstellungspreis für die Verbandsgemeinden. In Konsequenz sollte die Gemeinde eigentlich ihren Verkaufspreis um ca. 0,38 €/m³ erhöhen. Viele Gemeinden beschließen gerade Erhöhungen in diesem Bereich.  Man war sich im Rat aber einig, hiervon vorerst abzusehen. Aus mehreren Gründen: Die jüngste Inflation ist für viele Menschen finanziell sehr hart und man will diesen Leuten momentan nicht noch mehr zumuten.  Das zumal die letzte Preiserhöhung erst vor einem Jahr beschlossen wurde. Auch soll noch etwas beobachtet werden, wie sich die Einnahmen und Ausgaben bei der Wasserversorgung entwickeln. Sollte sich die Lage nicht spürbar bessern, wird die Gemeinde um eine Gebührenerhöhung aber absehbar nicht herumkommen.

Vorstehende Ausführungen gelten in ähnlicher Weise für den Bereich der Abwasserbeseitigung. Kläranlage und Pumpwerke sind ebenfalls stromintensiv und in die Jahre gekommen (steigender Unterhalt). Auch die Abwassergebühr sollte eigentlich erhöht werden und man nahm vorerst hiervon Abstand. Immerhin wäre die aktuell angezeigte Gebührenerhöhung in diesem Bereich derzeit geringer wie beim Wasser.

Georg Engler, Bürgermeister