Zukunftswerkstatt Weidenstetten

 

Wie wollen wir leben? Was ist ein gutes Leben in Weidenstetten? Was müssen wir heute tun, denken, planen, beginnen, damit Weidenstetten lebenswert ist und bleibt.

Unter diesem Motto trafen sich am 16. und 17.02. insgesamt 19 Weidenstetter Bürgerinnen und Bürger. Eine bewusst bunt gemischte Gruppe aus Frauen und Männern, Alteingesessenen und Hinzugezogenen, allen Altersstufen und mit verschiedenen familiären und beruflichen Hintergründen. So war eine breite Abdeckung aller Interessen vertreten.

Gegenseitiger Respekt, Offenheit und Vertrauen war die Basis einer intensiven Zusammenarbeit. Daraus entstanden sage und schreibe 209 Ideen. Ideen, die beschreiben, was in Weidenstetten getan werden kann, um das Leben und Zusammenleben noch schöner zu machen.

Mit großer Freude und voller Verblüffung stellten viele Mitwirkende fest, wie viele bunte und reiche Kompetenzen bei den Teilnehmenden vorhanden waren. Überträgt man das auf die gesamte Gemeinde, dann versteht man, warum Bürgermeister Frank sagte: „Wir sitzen hier auf einem Schatz“.

Die gesammelten Ideen wurden am zweiten Tag zu Oberthemen zusammengefasst. Dadurch wurde schnell klar, an welchen Themen die Gemeinde arbeiten kann und muss, um auch in Zukunft attraktiv und lebenswert zu bleiben und um ein gutes Zusammenleben zu unterstützen und zu stärken.

Die wichtigen Themen der Zukunft reichen von Mobilität, Infrastruktur, Digitalisierung über Klimawandel, Umweltschutz, Demokratie, Mitsprache bis hin zu Gesundheit, Wohnformen und ein lebendiges Dorf.

Drei dieser Oberthemen wurden ausgewählt, um sie in Arbeitsgruppen vertieft zu besprechen und Projektskizzen zu entwickeln.

Diese waren: Digitalisierung, Infrastruktur und lebendiges Dorf.

Der Themenumfang im Bereich „lebendiges Dorf“ war so groß, dass sich zwei Projektgruppen mit jeweils unterschiedlichen Aspekten befassten. Somit wurden insgesamt 4 Projekte bearbeitet.

  1. Digitalisierung:

Die Themengruppe Digitalisierung stellte zusammen, wie digitale Möglichkeiten die Kommunikation innerhalb von Weidenstetten erleichtern.

Wie können möglichst viele Menschen einfach und direkt erreicht werden? Wie profitieren Vereine und Gewerbetreibende davon? Wie können Begegnungen einfach möglich werden? Wie können wir uns untereinander austauschen? Wie finden wir Menschen, die wir noch nicht kennen, die aber dieselben Interessen haben? Wie lässt sich Nachbarschaftshilfe einfach organisieren? Wie erhöht sich die Teilhabe? Diese Anforderungen wurden zusammengestellt.

Schnell war klar, dass es auf dem Markt bereits Lösungen hierfür gibt. Diese Anforderungen wurden mit einem Angebot verglichen, welches der Gemeinde bereits vorlag. Das Angebot enthält alle geforderten und noch weitere Funktionen. Hinzu kommt, dass der Preis gerade kleinen Gemeinden sehr entgegenkommt, weil nach Zahl der Einwohner abgerechnet wird. Die „Weidenstetten App“ würde vieles einfacher und transparenter machen.

  1. Infrastruktur

Die Gruppe Infrastruktur befasste sich mit der Frage, was getan werden muss, um die Nahversorgung zu erhalten und auszubauen. Wie erhalten wir eine dauerhafte ärztliche und pflegerische Versorgung? Wie bleibt die Grundversorgung im Dorf? Welche Unterstützung benötigen die örtlichen Läden? Welche Angebote fehlen noch, ohne dass Konkurrenz entsteht.

Schnell war auch hier klar, dass mit einem neuen Nahversorgungszentrum vieles umgesetzt werden kann. Dazu müssen zunächst weitere Rückmeldungen in Bezug auf die aktuelle Versorgung aus der Einwohnerschaft eingeholt werden. Dies dient als Grundlage für die weitere Ausgestaltung des Konzepts. Unterstützt wird dieser Prozess am einfachsten direkt über die „Weidenstetten App“.

Zudem wurde eine erste Projektskizze erstellt. Als weiteren Schritt braucht es einen Business-Plan. Mit diesem können Investoren gesucht und gefunden werden. Danach wird ein Zeitplan und vieles mehr erstellt. Diese Projektskizze ist jetzt schon so deutlich, dass klar ist, welche Kompetenzen für die weitere Ausarbeitung benötigt werden.

Auch hier soll die „Weidenstetten App“ dazu dienen, dass die Weidenstetter mit den entsprechenden Kompetenzen Bürgermeister und Gemeinderat situationsbezogen unterstützen.

  1. Lebendiges Dorf

Die beiden Gruppen, die sich mit dem Oberthema lebendiges Dorf befassten, erstellten zwei Projektentwürfe.

Ort der Begegnung und Weidenpark

Beide Themen wurden intensiv aufbereitet.

Zum einen waren dies die Anforderungen an ein Gebäude, welches für Jung und Alt offen und Treffpunkt für vielfältige Aktivitäten sein soll. Zum anderen der sehr wichtige Part, wie es inhaltlich und organisatorisch gestaltet werden muss, damit dauerhaft alle Alters- und Interessengruppen sich gerne am Ort der Begegnung einfinden und miteinander und nebeneinander reden, spielen, lachen, kochen, lernen oder einfach nur mal da sind. Und vieles mehr.

Der Weidenpark soll die Möglichkeit bieten, sich auch im Freien zu treffen. Vom Spielplatz für kleine Kinder über weitere Spielmöglichkeiten für größere und Jugendliche bis hin zu Erwachsenen. Spontane kleine Feste, kleine Veranstaltungen, ein Biergarten und vieles mehr. Sogar eine erste Zeichnung des Weidenparks gibt es schon.

Auch hier können die Weidenstetter aktiv einbezogen werden. Ebenfalls unterstützt durch die „Weidenstetten App“.

Zusätzlich zu den 4 Projektskizzen wurden einige „Quick Wins“ deutlich. „Quick Wins“ sind Vorschläge aus der Einwohnerschaft, die schnell und kostengünstig umgesetzt werden können und einen direkten Mehrwert für die Bürger bedeuten.

Genannt wurden z.B.: mehr Sitzgelegenheiten auf den Spielplätzen, Feldweg-Knigge, bessere Beschilderung, Tag der Vereine oder Pop-Up Biergarten.

Die Zukunftswerkstatt zeigte deutlich, dass den Weidenstettern ihr Dorf sehr am Herzen liegt. Sie zeigen hohes Engagement und möchten sich auch projektbezogen und im Rahmen ihrer beruflichen Möglichkeiten in die Dorfentwicklung einbringen.

Die Zukunftswerkstatt wurde von Dr. Ulrike Fessel-Denk und Michaela Mayer geplant und moderiert. Sie fand sehr positive Resonanz bei den Teilnehmenden. Beide Moderatorinnen brachten ihre fachlichen Kompetenzen ein, um den Beteiligten möglichst viele Anstöße zu geben, sich einzubringen. Damit Weidenstetten weiterhin lebenswert ist und auch in der Zukunft lebenswert bleibt.

Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt wurden am 22.02.2024 in der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Nun ist es Aufgabe des Bürgermeisters und des Gemeinderats, die Projekte aufzunehmen, weiter zu entwickeln und umzusetzen.

Dr. Ulrike Fessel-Denk, Michaela Mayer
und Hansjörg Frank, Bürgermeister

Präsentation Zukunftswerkstatt